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JOSEF LAWITSCHKA <<Lebensgeschichte eines Fröllersdorfers>>
 

Meine Gedichte

Pepi und Walter Lawitschka 1962

Pepi & Walter Lawitschka, Weihnachten 1962

 

(15) Weihnachten in Südmähren
 
Wind und Schnee wehen über die Felder,
Tage und Nächte werden immer kälter,
Mond und Sterne leuchten auf die Erde,
Auf die große Menschenherde.
Die Weihnacht ist nicht mehr weit.
Das Christkind in der Krippe schreit.
Die Eltern wachen über ihr Kind.
Durch den offenen Stall weht der Wind.
Tiere wie Kuh und Esel sind die einzigen Gäste.
Als Futter für die Tiere gab es nur dürre Äste.
Als Erlöser ist das Jesuskind gekommen,
Die Menschheit hatte es mit Freude vernommen.
Ein Komet strahlte auf den Geburtsort nieder.
Drei Könige unterwegs nach Bethlehem sangen heilige Lieder
Denn sie kamen zu Fuß aus dem Morgenland,
Mit Gold, Weihrauch und Myrrhe in der Hand.
Weihnachten ist bei den Kindern sehr begehrt,
Denn sie werden mit viel Süßem und Spielzeug beschert.
Einmal war das ein großes Familienfest,
Heute feiert man es irgendwo in einem Urlaubsnest.
Den Christbaum sahen wir Kinder zum ersten Mal,
Am Heiligen Abend mit dem Jesuskind und der Krippe im Stall.
Geschmückt war der Baum mit Krepp-Papier und Engelshaar,
Es gab wenige Geschenke, Kinder und Enkel, das ist wahr!
Spannend war die Zeit bis draußen die Glocke erklang,
Und die Mutter aufrief zu Gebet und Gesang.
Dann beteten wir und knieten bei Kerzenlicht um den Tisch,
Erst dann gab es Kuchen mit Kletzen, aber keinen Fisch.
Nach der Bescherung ging die Familie in die Mette,
Aus der Kirche hörte man Heiligenlieder und Gebete.
Vom Kirchturm klang aus der Trompete Stille Nacht,
So haben wir Südmährer Weihnachten verbracht.
Wien & Fröllersdorf am 6.12. 2007, Josef Lawitschka
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