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Bild der Trachtengruppe
 
GEDICHTE
 
 
(11) Wir tragen unser schönes Südmähren im Herzen
 
 
An der Grenze bei Lundenburg, Nikolsburg und Znaim
 
Waren wir Südmährer viele Jahrhunderte daheim.
 
In vielen schönen Dörfern sind wir zur Welt gekommen
 
Und haben als Große die Wirtschaft der Eltern übernommen.
 
 
Als kleine Kinder spielten wir oft in unserren Gassen.
 
Später hatte man uns auch verschiedene Berufe erlernen lassen.
 
Die reichen Jungen konnten auch höhere Schulen besuchen,
 
Dafür backten die Mädchen in der Haushaltsschule Kuchen.
 
 
Dafür mußten sich unsere Eltern auf den Feldern plagen.
 
Es war für sie selbstverständlich, dazu gab es keine Fragen.
 
Über die schwere Arbeit hörten wir von ihnen keine Klagen.
 
So möchten wir ihnen von Herzen ein Dankeschön sagen.
 
 
Außer den Pollauer Bergen gab es noch viele kleinere Hügeln,
 
Über die kamen alles Jahre die Störche mit breiten Flügeln.
 
Denn in unseren Seen gab es Fische und Kröten bis zum Rand.
 
Das wußten auch die Störche, daher kamen sie in unser Land.
 
 
Mit dem Zug konnte man von einer Stadt zur anderen fahren,
 
Die Bauern fuhren in die Marktgemeinden mit ihren Karren,
 
Um für ihre Waren auf dem Markt einen hohen Preis zu erzielen
 
und sich mit dem vielen Geld ihre Wünsche zu erfüllen.
 
 
Das alles haben sich die Tschechen unter den Nagel gerissen.
 
Damit haben sie die vielen Südmährer auseinandergerissen.
 
Statt Gutes zu tun hatte sie damals der böse Teufel geritten.
 
Ihre Helfer waren Russen, Franzosen, Amerikaner und Briten.
 
 
Benesch hatte es leicht, denn die Vier haben es mit unterschrieben.
 
Damit haben sie uns alle aus unserer alten Heimat vertrieben.
 
Jetzt schweigen sie zu den Dekreten, denn alle vier waren Mittäter.
 
Und für uns waren sie damals, wie heute, die großen Verräter.
 
 
Zu unserer Freude haben sie ihren Leuten nichts Gutes gemacht.
 
Man hat sie Jahre eingesperrt und ihnen die Grenzen zugemacht.
 
Uns Südmährer ist es in der neuen Heimat sehr gut gegangen,
 
durch unsere Arbeit und unseren Fleiß haben wir uns wieder erfangen.
 
 
Wien 17. August 2002 - Josef Lawitschka
 
 
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