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JOSEF LAWITSCHKA <<Lebensgeschichte eines Fröllersdorfers>>
 
Meine Gedichte

Magdalena und Josef Lawitschka
Magdalena & Josef Lawitschka

 

(12) Auf neue Heimat ich hoffte
Als ich die Heimat verlassen musste
und nicht mehr weiter wußte,
da man mich auch noch bedrohte,
im Ausland auf Freiheit ich hoffte.
Die Vertreibung war sehr schwer.
Erleben möchte ich sie nicht mehr.
Man ist ein Mensch letzter Klasse
und fühlt sich wie von anderer Rasse.
Ich sollte in ein Bergwerk kommen,
das habe ich sehr wohl vernommen.
Da bin ich nach Österreich geflohen.
So habe ich mich der Gefahr entzogen.
Von Null musste ich anfangen,
die Jahre sind langsam vergangen.
Knecht war mein erster Posten,
auch das musste ich noch auskosten.
In den Jugendjahren ist man sensibel.
Die Eltern erzogen uns nach der Bibel.
So lebten wir nach unserem Glauben,
den ließen wir uns bis heute nicht rauben.
In der Fremde ist er uns zu Gute gekommen,
man hatte uns liebevoll aufgenommen.
Auch durch die Heirat
ist Österreich nun meine neue Heimat.
Die Lenerl hatte zwei Söhne zur Welt gebracht,
mit beiden haben wir schöne Zeit verbracht.
Uns sind die Jahre schnell vergangen
und konnten ein hohes Alter erlangen.
Wir hoffen noch lange bei der Familie zu bleiben,
Sollte man uns nicht wieder vertreiben.
Durch wenig Arbeit kann noch manches passieren,
Und so mancher könnte sein Heim verlieren.
Wien & Fröllersdorf am 31. I. 2007
 
 
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